Ein schöner Tag in Frankfurt am Main

Nachdem ich gestern von der Arbeit nach Hause kam, habe ich einen Freund besucht und mein Auto eigentlich da abgestellt, wo es ausgewiesene Parkplätze gibt. Auf die Beschilderung habe ich nicht geachtet. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Schilder keiner meiner bekannten wahrgenommen hat, weil diese so gut aufgestellt waren/sind, dass man diese abends glatt übersehen kann. Als ich dann nach Hause wollte, war das Auto weg und in der ganzen Straße stand zu dem kein Auto. Heute wollte ich das Auto dann abholen. Es stand am Abschlepptag angeblich in der Sperrzone der Demonstration, die angeblich ca. 500 m entfernt stattfinden sollte. Als ich dann heute mich um den Verbleib meines Autos informiert habe, kam die weitere Überraschung, abgeschlept wurde es mitten in die Sperrzone. Bei einem weiterem Anruf habe ich dann gefragt, wie ich da hinkomme, die Zone ist abgesperrt und die Betreuung/Aufenthalt auf dem Abschlepphof kostet ja auch Geld. Da meinte der zuständige Mitarbeiter, dass es 216 Euro kostet und dass die ersten 24 Stunden inklusive sind. Danach muss ich mehr zahlen. Aber nur ca. 10 Euro pro Tag … Wenn die Nazis ihre Veranstaltung heute bis 22 Uhr nicht beenden, dann habe ich ein paar Euro mehr zu zahlen. Insgesamt wurde mein Auto so ca. 2 km von A nach B transportiert, für den stolzen Preis von 216 Euro, und dass nur, um mein Hab und Gut zu schützen. Also nur aus Sorge um mich und um mein Hab und Gut hat die Stadt freundlicherweise mein Auto abgeschleppt, auch wenn die Demo vermutlich einen halben Kilometer entfernt stattfindet. Da muss ich dem Staat und insbesondere der Stadt Frankfurt am Main so richtig dankbar sein, dass sich die Beamten nicht die Mühe machen und mal bei den Studenten im Wohnheim 2 Minuten lang durch die Gegend klingeln um die meisten vor dem Wohnheim an der Strasse parkenden Fahrzeuge los zu werden, sondern einfach abschleppen lassen, immerhin können sich Studenten und Studentinen das leisten, sie wohnen ja nicht umsonst im Studentenwohnheim. Hätte die Stadtpolizei es nicht abgeschleppt, müsste sie ja darum fürchten, dass den Studenten das Geld so richtig aus der Tasche sprudelt…. Für heute bin ich bedient und das nach einer richtig anstrengenden Arbeitswoche.

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4 Kommentare zu “Ein schöner Tag in Frankfurt am Main”

  1. Das ganze hat 216 Euro gekostet. Nachdem ich durch die Absperrung nicht durchgelassen wurde, wurde mir gesagt, ich könnte es an einer anderen Stelle versuchen. Da war der Weg auch abgesperrt. Ich habe dort dann ein paar Polizisten gefragt, wie ich jetzt dahn kommen kann, da hat auch ein Polizist von einem höherem Rang mitgehört. Die haben auf der Karte geschaut und gesehen, dass die Stadtpolizeit das Auto tatsächlich in die Absperrzone schleppen ließ. Er hat dann gesagt, dass ich mitgehen soll und hat dann ein paar anderen was gesagt, so dass ich nach 10 Minuten mit anderen Polizisten einen Teil des Weges mitmaschierte und dann von denen den restlichen Weg in einem Bulli zum Abschleppunternehmen gebracht wurde. Da dürfte ich die 216 Euro löhnen. Am Auto gab es dann am Kotflügel eine kleine Beule, wobei ich mir nicht sicher bin ob diese alt oder neu ist. Ich vermute aber, dass die eher neu ist. Die Abrechnende Frau hat erzählt, dass sie in der Straße mit 15 Abschleppwagen alles in der Nach um 22 Uhr geräumt haben. Heut ehab ich dann in Radionachrichten gehört, dass ca. 100 Nazis gegen den Bau einer Moschee demonstriert haben und dass es ca. 1000 Gegner gab. Was ich nicht verstehe ist, wieso die Stadt die Nazis innerhalb von ein paar Monaten eine Demonstration zum zweiten Mal am gleichen Ort erlaubt und warum wegen 100 Popligen Demonstranten ganze Strassenzüge einfach leergeräumt werden. Dabei sollte bedacht werden, dass die Stadt bei Bauarbeiten die Schilder so aufstellen kann, dass es idotensicher ist und bei solch einer Aktion die schilder relativ kurzfristig aufstellt und dann auch gleich abschleppt.

    Wenn die Polizei etws evakuiert, dann läßt sie sich dass sicherlich auch von den Evakuierten bezahlen. Schliesslich geschieht alles zum Schutz der Bevölkerung … irgendwie at mir das ganze heute den Tag versaut.

  2. Da mich das geärgert hat, habe ich mich bei der Bürgemeisterin persönlich in ner eMail bedankt. Hier ist der Wortlaut, mal schauen, ob sich da überhaupt jemand meldet.

    —– Original Message —–
    From: …
    To: buero-oberbuergermeisterin (at) stadt-frankfurt.de
    Sent: Sunday, October 21, 2007 4:44 PM
    Subject: Dankesbrief im Zusammenhang mit der Nazidemonstration in Hausen

    Sehr geehrte Frau Roth,

    als ehemaliger Student der Universität Frankfurt am Main möchte ich mich bei Ihnen mit diesem Brief persönlich für die Abschleppaktion der Stadt Frankfurt am Main am vergangenen Wochenende im Zusammenhang mit der Demonstration von 100 Nazis im Stadtteil Hausen bedanken. Da ich hier in Frankfurt ab und zu noch etwas zu erledigen habe, habe ich mein Auto in der Friedrich von Steuben Straße auf einem sicheren Parkplatz abgestellt und hab ab da dann öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Als ich dann zum Wochenende mein Auto benutzen wollte, habe ich festgestellt, dass die Stadt Frankfurt wohl kurzfristig Halteverbotsschilder aufgestellt hat und die ganze Straße vor dem Studentenwohnheim abschleppen ließ. Offensichtlich denken Sie, dass Studenten im Geld schwimmen und dass man im Fall von Studenten keine besonderen Maßnahmen ergreifen sollte, sondern einfach ohne Vorwarnung in einer Nacht und Nebel Aktion mit 15 Abschleppwagen alles vor dem Wohnheim nach 22 Uhr abends leer räumt und die Autos dann 2 km weiter mitten im Sperrgebiet deponieren sollte. Alles natürlich zum Schutz des persönlichen Eigentums der Autobesitzer, wie es der Beamte am Auskunftstelefon schön formuliert hat. Und wenn man dann die Auskunft haben möchte, wie man nun zu seinem Auto kommt, da es offensichtlich mitten im Sperrbezirk steht, wird einem die Information gegeben, dass man ja das Auto auch am Sonntag abholen kann, es kostet dann nur ca. 10 Euro mehr. Diese kommen natürlich zu den 216 Euro, die diese 2 km Abschleppaktion eh schon kosten soll. Immerhin zukünftige junge Akademiker haben das Geld… Studenten sollen ja nicht nur Studiengebühren zahlen, sondern sollten auch in den Genuß der Supper Trupper Dienstleistung der Stadt kommen und beim Abschleppen ordentlich zur Kasse gebeten werden. Insbesondere diejenigen, die eh schon subventionierten Wohnraum nutzen, weil sie sich nichts anderes leisten können. Zudem hätte eine frühere Verwarnung oder eine Faltblattaktion im betroffenen Gebiet, so dass es der letzte Idiot merkt, die Stadt wahrscheinlich nur max. 10 Euro gekostet und damit wäre wohl jeder der 600 Studenten informiert… bzw. ein einfaches Sturmklingeln in den Wohnheimhäusern mit der Bitte es jedem Studenten zu sagen, dass in 1 oder 2 Student alle Fahrzeuge abgeschleppt werden, hätte den Studenten auch viele Kosten erspart…. Da würde sich die Stadt aber das Geschäft kaputt machen und würde von den Abschleppunternehmen die 60 Euro Gebühr je Fahrzeug nicht kassieren…

    Schliesslich wenn man als Betroffener die Polizisten auf der Straße fragt, wie man nun zu seinem Auto kommt um es ohne zusätzliche Gebühren abzuholen, dann wissen Sie nichts und können einen nicht durchlassen, weil sie ja nur das „ausführende Organ“ sind.

    Nachdem Sie innerhalb von ca. 3 Monaten schon den zweiten Naziauflauf im Stadtteil Hausen, der ja einen besonders niedrigen Ausländeranteil hat, zugelassen haben, können Sie sicherlich auch weitere Maßnahmen zur Förderung der Demonstrationsfreiheit der besonderen Bevölkerungsschicht ergreifen. Eine gute Idee meiner Meinung nach wäre ein Wohnberechtigungsschein für Rechtsextreme. Damit würden Sie diesen die Anfahrtskosten zu den noch folgenden Demos, die sicherlich geplant sind, ersparen. Die Idee soll von Ihnen nicht als Beleidigung aufgefasst werden, es ist nur eine Kreative Idee, die meine Wut über die Politik zum ausdruck bringen soll, die bewußt Rechtsextreme bei Demonstrationen zu Lasten der Anwohner schützt.

    Da ich Leute kenne, die über deutschsprachige Internet-Seiten verfügen, die Zugang zu mehr als 300.000 deutschsprachigen Internetnutzern besitzen, werde ich mir überlegen, wie ich meine Meinung auch diesen Zukommen lassen kann, damit hoffentlich auch viele aus dem Frankfurter Raum erkennen, wie sozial und christlich die Politik der CDU in FFM tatsächlich ist.

    Mit freundlichen Grüßen

    Janusz Kopiec

  3. Um mal ein kleines Update zu geben. Die Oberbürgemeisterin bzw. das Büro hat sich gemeldet. Sie wollten die Adresse haben, da die Dame angeblich persönlich mir schreiben will.

    Zu Hause habe ich meinen Vater gefragt, ob eine kleine Beule am Kotflügel/Radkasten schon vorhanden war. War mir halt net ganz sicher ob es alt oder neu war. Da schaut mein Vater hin und sagt, dass der ganze Kotflügel verzogen sei. Jetzt hab ich also noch mehr Salat…. Soviel zum Thema Eigentum schützen …, selbst vermutlich beschädigen und natürlich als ob nichts wäre, keinen Hinweis darauf geben….

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