Affilinet Programmbetreiber vs. Publisher

Bei Affili.net gibt es viele schöne Partnerprogramme, die man mit Bannern, Links, Empfehlungen und persönlichen Erfahrungsberichten dem Internetleser vor die Nase setzen kann. Erfahrungsgemäß riskiert der ein oder andere Besucher auch einen Blick auf die Werbung und klickt die an. Was dann passiert muss eigentlich von Affilinet und Ihrem Partner, dem programmbetreiber richtig getrackt werden. Nur so ist die Korrekte Zuordnung der Provision möglich. Das System von Affilinet und auch anderen ähnlichen Plattformen sollte ein Interesse daran haben, dass nach möglichkeit alle Programmbetreiber den Trackcode von Affili.net in Ihren Angeboten korrekt einbauen. Nur wenn ein Lead oder Sale korrekt getrackt wird und diese Information an Affili.net und somit auch den Publisher übermittelt wird, verdient Affili.net und der Pblisher jeweils einen Anteil der Provision.

Daher sollte es im eigenem interesse von Affili.net sein, dass sie ihre Programmbetreiber kontrolliert und in unregelmäßigen Abständen bei allen Programmbetreibern Probekäufe vornimmt. Jeder Publisher sollte ab und zu selbst auch ein Lead generieren. Sofern er die Bestellung storniert, kann der Lead bzw. Sale auch storniert werden. Hauptsache ist, dass dieser Vorgang bei Affili.net korrekt getrackt wird.

Ich habe mich in den letzten Wochen mit einer meiner Seiten bei einigen Programmbetreibern beworben und wurde als Publisher freigeschaltet. Aus eigenem Interesse und aufgrund von Testzwecken habe ich mich bei zwei Programmbetreibern mittels eines Klicks auf einen auf meiner Seite angezeigten Banners als Nutzer des Anbieters angemeldet. Bei einem der anbieter hat alles wunderbar geklappt. Ich habe die Bestätigungsmail erhalten und der Lead war als noch nicht bearbeitet im System von Affili.net drin. Bei einem Gewinnspielanbieter, den Affili.net zu dem Zeitpunkt in den Präsentationsflächen besonders promotet hat, habe ich von dem Anbieter und tausend Co-Anbietern erst mal eine Mail kassiert. Ich hab nur dumm geschaut, weil im Affili.net Account der Lead weder als offen noch als bestätigt angezeigt wurde. Da an dem Tag immerhin drei Klicks auf den Banner stattgefunden haben, dachte ich, dass es für Affili.net ein Leichtes sein sollte, nachzuvollziehen, was da tatsächlich passiert ist. Immerhin ging es um ca. 1 Euro für mich und ca. 30 Cent für Affili.net. Der kleine Betrag erscheint recht unbedeutend, wenn Affili.net und den Publishern durch einen möglichen Fehler 1.000 oder mehr Leads am Tag verloren gehen, dann werden plötzlich aus 30 Cent 300 Euro oder mehr. Ich dachte, dass ich einfach schauen sollte, was passiert und an Affili.net eine Mail mit einer kurzen Schilderung des Sachverhalts schicken sollte.

Sehr geehrtes Affili.net Team,

habe mich gestern für das PP *** Gewinnspiel angemeldet, den Banner auf die Seite eingebaut und mich zu Testzwecken bei dem Verein angemeldet. Leider erscheint der Lead nicht in der Statistik. Können Sie nachforschen, wo dieser abgeblieben ist?

Mit freundlichen Grüßen

Zwei Tage später hatte ich dann die Antwort eines Support-Mitarbeiters in dem Mailfach:

Sehr geehrter Herr Kopiec,

ein Lead/Sale sollte sofort in der Statistik als „vorgemerkt“ erscheinen. Geschieht das nicht, gibt es folgendes zu prüfen:
– Werbemittel korrekt eingebunden?
– der Besteller muss Cookies akzeptieren.
– URL, auf der das Werbemittel liegt, als Haupt- oder Zusatzurl im Publisheraccount eingetragen?
Falls alles korrekt ist, wurde beim Besteller kein Cookie gesetzt. Wir garantieren keine 100%ige Abdeckung der Erfassung, das ist technisch nicht möglich.

Falls ein technischer Fehler bei der Übermittlung der Bestellung vorliegt oder der Einkäufer keine Cookies erlaubt hat, wird der Betreiber Ihnen vorraussichtlich aus Kulanz die Provision gutschreiben. Bitte wenden Sie sich dazu direkt an den Programmbetreiber.
Sie finden ein Kontaktformular (Email senden) unter „meine Partnerschaften“, wenn sie ein Programm anklicken. Nennen Sie dort möglichst viele Eckdaten wie affilinet PublisherID, Datum des Einkaufs, Telefonnummer bei Telefonverträgen, Bestellnummer, Rechnungsnummer, Kundennummer, Vorgangsnummer usw..
Einige Programmbetreiber stornieren „Selbstleads“ (Selbsteinkäufe des Partners) wieder oder tracken Sie erst gar nicht. Es ist schliesslich nicht der Sinn von affiliate Marketing, für sich selbst Provisionen zu generieren.

Der erste Teil der Mail scheint eine Standartantwort zu sein. Die Hinweise sind schon richtig, die haben mich allerdings nicht weitergebracht, daher habe ich nochmal nachgehackt:

Sehr geehrter Supportteam,

Cookies waren aktiviert, Werbemittel war korrekt eingebaut, die Url ist auch die Haupturl.

Die Kulanz des Programmanbieters ist mir da relativ egal, um mit diesen zu kommunizieren, ist mir einfach die Zeit zu schade, zumal es ja geklappt hat und ich nach der Anmeldung ca. 4 Werbemails von dem Anbieter erhalten habe. Wenn ein Test-Lead nicht funktioniert, ist der Anbieter für mich gestorben. Sollte es sich bei einem Netzwerk häufen, so wird ein anderes Netzwerk bevorzugt.

PS: Der Anbieter kann relativ schlecht vorhersehen, wer der Publisher und wer der Besucher der Seite des Publishers ist. Es sei denn, sie würden Just-in-Time die Anmelde-Ip an den Werbetreibenden übermitteln.

Mit freundlichen Grüßen

Darauf kam dann die folgende letzte Meldung von Affili.net:

Sehr geehrter Herr Kopiec,

wie Ihnen mein Kollege schon geschrieben hat, haben wir keine Möglichkeit in die Geschäftsbücher des Programmbetreibers zu schauen.
Nur dieser kann prüfen, ob der Verkauf stattgefunden hat, und kann Ihnen die Vergütung noch nachträglich zukommen lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Damit schreiben die Leute von affili.net im Grunde, dass sie nicht prüfen können, ob der Programmbetreiber alles in Ihrem System korrekt abbildet. Immerhin eine Aussage, die man stehen lassen kann.

Bei den großen Konkurrenten von Affili.net wird es vermutlich nicht anders sein. Immerhin entwickelt man da Strategien und kümmert sich um die Internationalisierung. Für das Tagesgeschäft vor der eigenen Nase hat man vermutlich nicht die Manpower oder nicht die Zeit. Außerdem sind die Programmbetreiber ehh die guten, weil sie den netzwerken den Umsatz bringen. Diese müssen daher vor Täuschungsversuchen der Publisher geschützt werden.

Sofern die Seite des Publishers ein für den Netzwerk unbekanntes Robot besucht, der sich durch die Banner durchklickt, kann es da schon sein, dass man innerhalb von Stunden gesperrt wird und eine Betrugsmail ins Postfach bekommt. Sowas funktioniert dann immer.

Vielleicht ist es auch die Relation, die diesen Markt in die von mir beschriebene Richtung treibt. Es gibt in einem Netzwerk meiner Einschätzung nach weniger als 500 Programmbetreiber. Das Netzwerk verfügt aber über mehr als 100.000 Publisher. Ein Programmbetreiber, den ein Netzwerk verlieren könnte, ist in der Realtion für ein Netzwerk natürlich mehr wert als ein Publisher. Vor allem, wenn bedacht wird, dass sich täglich 10, 20 oder 100 neue Publisher im Netzwerk anmelden.

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