Auslöser des Euro-Sturzes war, dass die EZB den Leitzins bei 4,25 Prozent einfror, um der Inflation entgegenzuwirken. Fraglich, warum der einst Heißgeliebte Euro nun eine Talfahrt erlebt. Zum einen erklärte die EZB, dass es keine Zinssenkungen in kommender Zeit gäbe, außerdem gab es kritische Äußerungen gegenüber dem Wachstum in der Eurozone. Als Juncker, Regierungschef in Luxemburg, behauptete, der Euro wäre überbewertet, schien die Katastrophe perfekt.
Die Wirtschaftskrise sorgt in Amerika für 460.000 mehr Arbeitslose seit Januar! Die Amerikaner sind vorsichtig und lassen große Anschaffung wie Autos vorerst ruhen. Obwohl Europa demgegenüber noch oben auf ist, scheint der Europäer die Lage pessimistischer einzuschätzen. Der Konsum geht zurück; an der Börse fehlt europäische Beteiligung. Privatanleger trauen dem Aktienmarkt nicht mehr; 500.000 Aktionäre zogen sich im letzten Jahr zurück. Tages- und Festgeldkonten sind der neue Trend.
An der Frankfurter Börse dominieren derzeit Amerikaner, Russen und Saudis, die deutlich vom Euro profitieren und steigende Gewinne verbuchen. So zeigen Schätzungen, dass Amerikaner in den letzten 12 Monaten etwa 300 Milliarden Dollar in ausländische Aktien anlegten; vorzugsweise in Europa. Am Jahresanfang, als der Euro durch die US-Finanzkrise geschwächt wurde, zogen Anleger ihr Kapital zurück. Hierdurch entstand eine unglaubliche Eigendynamik, die dafür sorgte, dass der Euro auf dem sinkenden Schiff landete, um im Juli den sprichwörtlichen Eisberg zu erreichen und unterzugehen.
Experten vermuten weiterhin den freien Fall des einst so starken Euros – alles aufgrund von Spekulationen, die das internationale Börsenparkett kennzeichnen. Würde die EZB für die Zinssenkung sorgen, könnte das gesunkene Schiff samt Euro langsam wieder Land gewinnen.
Text von www.geld.at
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