Tagesgelder erfreuen sich seit Jahren zunehmender Akzeptanz und Beliebtheit bei deutschen Sparern. Die Kombination aus attraktiven Zinsen und täglicher Verfügbarkeit ohne dabei Einschränkungen wie die beim Sparbuch meist übliche Begrenzung des ohne Vorankündigung verfügbaren Betrages von 2.000 Euro pro Monat in Verbindung mit der hohen Sicherheit des angelegten Geldes sind es, welche immer mehr Verbraucher zu dieser Sparform greifen lässt.
Wichtig für einen Anleger ist es aber, dass er unterm Strich – also nach Abzug von Inflation und Steuern – einen realen Wertzuwachs, also eine positive Rendite, erzielt. Auch hier kann das Tagesgeldkonto auf ganzer Linie überzeugen. Nehmen wir als Beispiel das Jahr 2008, in welchem die Inflation mit durchschnittlich 2,60 Prozent so hoch lag wie seit 14 Jahren nicht mehr. Mit sehr guten Tagesgeldangeboten lies sich im selben Jahr eine Rendite von 4,50 Prozent erzielen. Nehmen wir einen Sparer mit einem Durchschnittssteuersatz von 35 Prozent, so verblieben diesem oberhalb des Sparerfreibetrages nach Abzug von Steuern 2,93 Prozent Rendite. Abzüglich der bereits genannten Inflationsrate konnte dieser Anleger also immer noch eine positive Wertentwicklung erzielen, was mit niedriger verzinsten Sparformen wie etwa den meisten Sparbüchern nicht möglich war.
Seit Ende Oktober 2008 sind die Tagesgeld-Zinsen zwar rückläufig, doch aktuell lassen sich immer noch Renditen von 3,00 bis 3,80 Prozent aufs Jahr gerechnet erzielen, wobei die höchsten Zinsen derzeit von ausländischen Banken geboten werden, wie ein Tagesgeldkonto-Vergleich zeigt. Da Zinserträge oberhalb des Sparerpauschbetrages seit 2009 nur noch mit der 25-prozentigen Abgeltungssteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und eventuell anfallender Kirchensteuer besteuert werden, kommt ein konfessionsloser Sparer auf einen Steuerabzug von 26,375 Prozent, was bei aktuell angenommenen 3,00 Prozent Rendite pro Jahr eine Nachsteuerrendite von rund 2,21 Prozent. Die Inflationsrate in 2009 liegt mit derzeit um die 0,50 Prozent deutlich niedriger als noch in 2008, was eine reale Wertentwicklung von etwa 1,71 Prozent zur Folge hat.
Es lohnt sich also auch in Zeiten sinkender Leit- und Guthabenzinsen auf Tagesgeld zu setzen, da sich damit bei hoher Sicherheit konstant positive Erträge nach Steuern und Inflation erzielen lassen.
Gastbetrag von Daniel Franke (Sparbuch.info)
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Ein Kommentar zu “Realverzinsung von Tagesgeldern”