Bei Ökostrom auf Gütesiegel achten

Der Begriff Ökostrom ist in Deutschland nicht geschützt oder reglementiert. Wenn man den Begriff Ökostrom hört, dann ist man der Meinung, man tut der Umwelt etwas Gutes und es handelt sich um Strom, der aus erneuerbaren Energien wie Wasser, Wind oder der Sonne stammt. Leider ist es aber in der Realität so, dass auch Strom, der nicht aus diesen erneuerbaren Energien stammt unter bestimmten Voraussetzungen als Ökostrom vertrieben werden kann. Ein guter Anhaltspunkt, den man auf der Suche nach Ökostrom beachten sollte, sind Gütesiegel oder Zertifikate. Diese zeigen meist schon auf den ersten Blick, um welche Art von Strom es sich handelt. Aber auch hier ist etwas Vorsicht geboten, da es bis heute keine festen Vorgaben und Bestimmungen für die Auszeichnungen gibt. Zu den wichtigsten Ökosiegeln, die derzeit am Markt vergeben werden, zählen das ok-power Gütesiegel, das Grüner Strom Label, sowie verschiedene TÜV Gütesiegel.

 

Ok-power Gütesiegel

Dieses Gütesiegel stammt vom EnergieVision e.V., hinter dem sowohl die Verbraucherzentrale NRW sowie der WWF und das Freiburger Ökoinstitut stehen. Das Unternehmen zertifiziert unterschiedliche Arten von Ökostrom. Hier gibt es zum einen das Händlermodell, bei dem besonders auf die Herkunft geachtet wird, speziell auf das Alter der Anlagen. Mindestens ein Drittel der KWK-Anlagen darf ein Alter von sechs Jahren nicht überschreiten. Auch beim Fondsmodell muss der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen werden, zudem wird hierbei darauf geachtet, dass ein Aufschlag auf den Strompreis in Fonds für den Neubau von Anlagen verwendet wird. Ganz neu ist das Initiierungsmodell, hier wird auch die Geschäftspolitik des Energieanbieters unter die Lupe genommen.

 

Grüner Strom Label

Seit 1999 existiert der aus verschiedenen Trägern bestehende Verein Grüner Strom Label. Besondere Beachtung finden die Stromversorger, die sich für die Förderungen neuer Anlagen einsetzen. Die Label Silber und Gold werden nicht an die Versorger selbst, sondern an die Tarife vergeben. Der Unterschied zwischen Silber und Gold besteht darin, dass beim Silber Label über die Hälfte des Ökostroms aus erneuerbaren Energien stammen muss, beim Gold Label dagegen muss der gesamte Strom „sauber“ sein. Besonderen Wert legt der Verein darauf, dass mindestens ein Cent aus dem Verkauf von Ökostrom in den Ausbau neuer und teilweise vom Verein vorgegebener Anlagen investiert wird.

 

TÜV Gütesiegel

Bei den Gütesiegeln des TÜV gilt es nochmals zwischen den unterschiedlichen Gesellschaften TÜV Nord, TÜV Süd und TÜV Rheinland zu unterscheiden, die alle ihre eigenen Gütesiegel vergeben. Insgesamt gibt es momentan 6 verschiedene TÜV Gütesiegel für Ökostrom, die teilweise deutlich unterschiedliche Ansprüche an die Ökostromtarife der Anbieter stellen. Die Vielzahl verschiedener Siegel könnten auf manchen Verbraucher eher verwirrend als erhellend wirkt. Insgesamt sind die Anforderungen an den gelieferten Ökostrom deutlich niedriger als beim ok-power-Label oder beim Grünen-Strom-Label.

 

Fazit

Prinzipiell ist jeder Anbieter verpflichtet, Auskunft über die Zusammensetzung seines Stroms zu geben. Wer einen Anbieter findet, der das ok-power Siegel oder das Grüner Strom Label Gold erhalten haben, der kann sich der Herkunft des Stroms und dem Ausbau erneuerbarer Energien sicher sein. Die TÜV Siegel erfordern ein genaues Hinsehen, da es hier entscheidende Unterschiede gibt.

 

Auf kwh-preis.de  findet man weitere Informationen zu Ökostrom Gütesiegeln.

Artikel geschrieben und eingereicht von Andreas Madel / kwh-preis.de.

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