Hausfrau, Armut, Scheidung, Geld

Wenn man in einem Krankenhaus ist, fragt man sich vielleicht, warum die Ärzte nicht vernünftig deutsch sprechen. Die Antwort ist naheliegend. Weil Sie aus dem Ausland angeworben wurden, da es in Deutschland nicht genug Nachwuchs-Ärzte gibt. Dass damit die Strukturen in Rumänien, Tschechien und in anderen Ländern zerstört werden, interessiert hier keinen. Hauptsache die eigene Krankheit wird versorgt.

Warum gibt es nun so wenig Nachwuchs? Warum altert die Bevölkerung in Deutschland? Warum sind Frauen, die sich für das Kind entscheiden im Beruf benachteiligt? Warum ist eine alleinerzehende Frau arm trotz pünktlicher Unterhaltszahlungen für das Kind? Einen Einblick in das Leben einer  Alleinerziehenden gibt der Artikel in der Zeit vom 2. November 2012 betitelt „Armutsrisiko Scheidung: Arme Frau„.

Die Politik will sich natürlich aus der Verantwortung stehlen. Statt wie vorgesehen ab Mitte 2013 einen KiTa-Anspruch für jedes Kind ab dem Alter von 3 Jahren bestehen zu lassen, so dass Eltern diesen gegen die Stadt einklagen können, wird über die Änderung des Gesetzes nachgedacht. Beispielsweise wird eine Einkommensstarke Stadt wie Frankfurt am Main 2013 unter 50% der benötigen KiTa-Plätze anbieten können. Klagen sind vorprogrammiert, trotz dessen, dass die Stadt ihr Angebot bereits ausgeweitet. Dass weitere Plätze dringend benötigt werden, kann allein daran Abgelesen werden, dass bei einer Einladung zur Besichtigung einer KiTa mit ca. 50 Plätzen, von denen im nächsten Jahr ca. 10 Plätze  neu besetzt werden können, ca. 50 Eltern anwesend sind und sich somit für einen Platz interessieren.

Man muss sich nicht wundern, dass sich viele Pärchen gegen Kinder entscheiden. Sie wollen sich selbst verwirklichen. Geld, Karriere und Freizeitaktivitäten machen allerdings nicht dauerhaft glücklich. Wenn man allerdings für den eigenen bescheidenen Lebensunterhalt nicht genung Mittel hat, wird man sich vielleicht fürs Geld und gegen Kinder entscheiden. Damit ist auch sicher, dass künftig das eigene Land nur durch Zuzug funktionieren kann. In anderen Ländern werden die Strukturen zerstört, weil nicht alleinerziehende angeworben werden, sondern Leistungsträger, die gut ausgebildet sind und die im Inland benötigt werden…

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12 Kommentare zu “Hausfrau, Armut, Scheidung, Geld”

  1. Schwieriges Thema, zu dem Geldproblem kommt ja noch hinzu, dass es heute viel mehr Trennungen gibt als früher. Dies schadet der Kinderplanung ebenfalls erheblich….

  2. Ich bin eine 25 jährige Frau und man kann es sich in meinem Alter eigentlich nicht erlauben den Beruf an den Nagel zu hängen. Wer jetzt ein mal aus dem Job raus ist, der muss sich erheblich strecken um wieder den Anschluss zu finden. Ganz nebenbei wollen die meisten Frauen auch unhabhangig bleiben und legen wert auf die Karriere.

  3. Viele Paare haben sicherlich einen Kinderwunsch. Wenn man sich allerdings die Arbeitswelt ansieht, bekommen viele Zweifel. Jobs und Arbeitsplätze sind nicht mehr sicher und man lebt in einer Unsicherheit. Wer nicht gerade mit Geld gesegnet ist, für den kann dies schnell grenzwertig werden.

  4. Bei diesen Problemen ist auch das Betreuungsgeld keine echte Alternative. Denn wer wird denn dieses Geld in Anspruch nehmen? Es werden genau die Leute das Geld nehmen, die es als finanziellen Anreiz sehen und ihre Kinder besser mal in die Kita schicken würden.

  5. Mit dem Kinder kriegen ist es ein allgemein, gesellschafliches Problem. Es gibt nicht genügent Kita Plätze. Kinder sind oft unerwünscht zum Beispiel bei der Wohnungssuche. Man findet als Frau nur schwer in den Job zurück, denn was ist, wenn das Kind mal Krank ist, dann ist unverhoft die Mitarbeiterin weg. Kinder dürfen in der heutigen Zeit doch nichteinmal mehr ordentlich im freien Spielen, wenn sich der Rentner nebenan in seinem Mittagsschlaf gestört fühlt. Großfamilien werden von vorne rein als „Assi“abgestempfelt. Usw. usw. usw. da könnte ich noch weiter Aufzählen, warum es in der heutigen Zeit keinen Spaß macht Kinder zu bekommen…

  6. Wenn man sich die Kommentare so durchliest merkt man schnell, das in unserem Land wohl einiges nicht in der Spur läuft. Da kann man auf die Zukunft echt gespannt sein.

  7. Hallo,

    also ich habe es in meinem näheren Umfeld eher so erlebt, dass die Männer durch die Scheidungen finanziell schlechter dastehen als sonst. Teilweise – wenn mehrere Kinder vorhanden sind – müssen diese dann eine eigene Wohnung finanzieren und unter dem normalen Existenzminimum hier bei uns in Österreich leben. Natürlich gibt es aber auch genügend Frauen, die durch eine Scheidung nahe an den finanziellen Ruin gebracht werden. Daher bin ich dafür, dass beide Ehepartner während der Ehe arbeiten gehen.

  8. @Erich
    Ich denke, es kann auf jeder Seite verlierer geben. Mal nutzen die Frauen jede Möglichkeit den Mann fertig zu machen und in anderen Fällen machen es die Männer. Da sollte eben mehr von der Regierung kommen und es sollte individueller Geschaut werden, wer was zur Verfügung hat und nicht immer nur Stur nach Tabellen.

  9. Ich habe einen 5-jährigen Sohn und immer noch keinen KiTa-Platz gefunden, ich bin froh, dass er im Herbst eingeschult wird, weil mir das Herumgelaufe auf die Nerven geht. Hilfe bekommt man auch keine. Ich möchte endlich wieder arbeiten gehen.
    Ich bin Pflegefachkraft und muss zu Hause rumsitzen.

  10. Ich kenne einige Leute, die den Kinderwunsch, den sie in einer anderen Situation vielleicht umgesetzt hätten, aktuell nicht umsetzen, weil sie sich beruflich von Auftrag von Auftrag arbeiten, ohne jemals sicher sein zu können, dass sie in ein paar Monaten Einkünfte haben werden. Einige arbeiten nicht einmal auf der Basis von Verträgen, sondern auf Zuruf. Wie soll man so auch sicher sein können, Kinder finanzieren zu können, nicht zuletzt übrigens die immer teueren Wohnungen?

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